Oh du Heimat lieb und traut
wonnig dich mein Auge schaut,
Land wo meine Wiege stand
froh die Jugend mir entschwand
du bist mein, lieb Schlesierland
Wo die Koppe hoch und her
ragt hinein in’s Wolkenmeer,
wo die Sage weltbekannt
einen Rübezahl erfand,
da bist du mein Schlesierland
Wo der Hochwald stolz sein Haupt
ist mit Waldesgrün umlaubt,
wo der schwarze Diamant
kommt ans Licht durch Bergmannshand,
da bist du mein Schlesierland.
Wo des Zobtens mächt´ger Bau
steigt empor zum Himmelsblau
und des Wetters Unbestand
weit im Umkreis macht bekannt
da bist du mein Schlesierland.
Wo im breiten Oderstrom
spiegeln Städte sich und Dom
seine Flut auf Kies und Sand
fort sich wälzt zum Ostseestrand
da bist du mein Schlesierland.
Wo die Katzbach schäumend braust
wo einst Blüchers Heldenfaust
als der Freiheitskrieg entbrannt
arge Schmach in Sieg gewandt
da bist du, mein Schlesierland
Wo ein Lied gemütsvoll klingt
Wort und Ton zum Herzen dringt,
wo um Seelen sinnverwandt
leicht sich schließt der Freundschaft Band
Du bleibst schön, mein Schlesierland
Ob die Frühlingssonne lacht
ob die Rosen stehn in Pracht,
ob sich färbt das Laub im Land
ob dich deckt ein Schneegewand,
Du bleibst schön, mein Schlesierland.
Dein gedenk ich immer gern
ob ich nahe oder fern,
bleibt mein flehn zu Gott gewandt
allzeit schirme deine Hand
dich, mein liebes Schlesierland.
Text und Melodie: Eduard Becher –
„eingerichtet“ von Hanns Mießner –
in Schlesier-Liederbuch von 1936, schon im Kyffhäuser-Liederbuch von 1929 (Musik: Franz Keßler)