O Bremen ich muß dich nun lassen
O du wunderschöne Stadt
Und darinnen muß ich lassen
Meinen allerschönsten Schatz
Wir haben oft beisamm gesessen
Manche schöne Monden Nacht
Manchen Schlaf zusamm vergessen
Und die Zeit so zugebracht
Mein Koffer rollt, der Morgen kühlet
Ach die Straßen sind so still
Und was da mein Herze fühlet
Nimmermehr ich sagen will
Der Weg mich schmerzlich wieder lenket
Hin wo Liebchen sah herab
Daß sie ja noch mein gedenket
Drück ich zwei Pistolen ab
Bald jagt vor dir in diesen Gassen
Manches Windlein dürren Staub
Meine Seufzer sinds sie lassen
Vor dir nieder trocknes Laub
So steh ich wirklich nun im Schiffe
Meinen Koffer seh ich drauf
Wie der Schiffer herzhaft pfiffe
Zogen wir wohl Anker auf
Ich seh den Sturmwind rauschend gehen
O mein Schiff hat schnellen Lauf
Wird es wohl zu Grunde gehen
Wanket nicht Gedanken drauf
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Des Knaben Wunderhorn I