Nun stürzt die Welt in sich zusammen (Marseillaise)

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Nun stürzt die Welt in sich zusammen
Und jede Sklavenkette bricht
Wie hoch die roten Banner flammen
Wir kämpfen und verzweifeln nicht
Wir kämpfen und verzweifeln nicht
Mag auch das Mordgesindel schreien
Das unsrer Arbeit Glut verschlang
Wir rüsten uns zum letzten Gang
Und schließen unsre Arbeitsreihen
Nehmt Waffen, alle Mann
Empor, zum letzten Krieg
Und sei es Tod und sei es Sieg
Voran! Voran! Voran!

Das Blut geschlachteter Millionen
Verlass´ner Mütter Tränenqual
Der armen Krüppel Legionen
Wo sind die Feinde, falsch und fahl
Wo sind die Feinde, falsch und fahl?
Die in den Hochpalästen wohnen
Und die nur für das Geld gelebt –
Ihr kalten Unterdrücker, bebt
Wir werden keinen Schuft verschonen!
Nehmt Waffen, alle Mann!
Empor, zum letzten Krieg!
Und sei es Tod und sei es Sieg:
Voran! Voran! Voran!

Die ihr uns drücktet und verknechtet
Die ihr mit unserm Blut gepraßt
Du Falscher, der du uns entrechtet
Und uns mit Gott belogen hast
Und uns mit Gott belogen hast!
Die ihr Profit aus unsern Qualen
Und aus dem Arbeitsdasein drückt
Und uns ins Joch des Kriegs gebückt
Jetzt müßt die Rechnung ihr bezahlen!
Nehmt Waffen, alle Mann!
Empor, zum letzten Krieg!
Und sei es Tod und sei es Sieg:
Voran! Voran! Voran!

Die Henker werden einst zu schanden
Und ihre letzte Stunde naht.
Auf die, die keine Rücksicht kannten
Zermalmend schmettert unsre Tat,
Zermalmend schmettert unsre Tat
Nicht Mitleid soll das Herz zertauen,
Damit der Feind nicht weiter lügt
Und dann sei Stein auf Stein gefügt
Das Haus der Freude zu erbauen
Nehmt Waffen, alle Mann!
Empor, zum letzten Krieg!
Und sei es Tod und sei es Sieg
Voran! Voran! Voran!

Die Welt liegt schön in unsern Händen
Das Paradies wird einst enthüllt
Und wenn wir unsre Kraft verschwenden,
Kein fauler Bauch wird mehr gefüllt
Kein fauler Bauch wird mehr gefüllt
Betrug verfliegt in dunklem Schwarme
Die Menschen sind sich alle gleich
Aufsteht der Arbeit Bruderreich
Es gibt nicht Reiche und nicht Arme
Nehmt Waffen, alle Mann!
Empor, zum letzten Krieg!
Und sei es Tod und sei es Sieg
Voran! Voran! Voran!

Die ganze Welt ist ja zu ändern
Zerbrecht das Joch der Sklaverei
Aufsteht das Volk in allen Ländern
Zur Sonne bricht sein Jubelschrei
Zur Sonne bricht sein Jubelschrei
Du kühner Vortrupp aller Freien
Du dunkle Masse, dran und drauf
Zum letzten Kampfe stehet auf
Unüberwindlich: schließt die Reihen
Nehmt Waffen, alle Mann!
Empor, zum letzten Krieg!
Und sei es Tod und sei es Sieg
Voran! Voran! Voran!

Originaltext: Demjan Bjedny, deutsche Nachdichtung von Max Barthel „Die kommunistische Marseillaise
Musik: Auf die Melodie der Marseillaise –
u. a. in: Arbeiter-Lieder (1920) — Kampfgesang (1921) —

CDs und Bücher mit Nun stürzt die Welt in sich zusammen (Marseillaise):