Nun so reis ich weg von hier
und muß Abschied nehmen
Ach du allerschönste Zier
Scheiden das bringt Grämen
Scheiden macht mich so betrübt
weil ich dich, die mich geliebt
über alle Maßen
soll und muß verlassen
Wenn zwei gute Freunde sich
von einander trennen
wie das ist so jämmerlich
mußt du selbst bekennen
noch viel größer ist der Schmerz
wenn ein treu verliebtes Herz
muß von seines Gleichen
eine Zeitlang weichen
Schatz leb wohl und denk an mich
denn ich muß nun scheiden
du wirst mir auch ewiglich
im Gedächtniß bleiben
Hörst du oftmals Vögelein
wisse das es Boten sein
die mit ihrem Singen
einen Gruß dir bringen
Küsset dir ein Lüftelein
Wangen oder Hände
wisse daß es Seufzer sein
die ich zu dir sende
taufend schick ich täglich aus
die da wehen um dein Haus
diese da zu finden
die mich konnte binden
Dieses hab ich noch zuletzt
meiner Tausend Freude
jetzt zur Nachricht aufgesetzt
und nun heißts: ich scheide
Lebe du in Fried und Ruh
bis du tust die Augen zu
reich mir deine Hände
denn es geht zum Ende
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
1856 – in Deutscher Liederhort von Ludwig Erk .
siehe auch Morgen muß ich fort von hier