Nun seht auf mich und hört mich an
und reckt nur eure Hälse
Ich sing euch jetzt ein neues Lied
von meiner blonden Else
Ich küßt´ in der Semesterlauf
gar manche schöne Frauen
doch wie vom Rhein die Else
tät ich nimmer eine schauen

Vergessen ist die Münchnerin
das liebe Kind von Jene
von Gryps die dralle Pommernmaid
und von Berlin die „Kleene“
Ade, ade, Hallenserin
von Tübingen du Feine
Goldelse ist Herzkönigin
das liebe Kind vom Rheine

Scholierend zieh ich durch das Reich
und sing zu ihrem Preise
in Stadt und Dorf und überall
manch schöne neue Weise
Von ihres Köpfchens goldner Pracht
trag ich die schönste Locke
allzeit bei mir als Talisman
gar wohlverwahrt im Rocke

Steh ich im Paukwichs auf Mensur
und wirble Quart und Terzen
dann trag ich unterm Leder noch
die Locke auf dem Herzen
Huihi, dann fliegt mein Hieb heraus
als trieb ihn ein Gewitter
Mir ist, als säh die Else zu
nun regnet´s Knochensplitter

Und ist mein Burschenzeit vorbei
und sehnt es mich nach Ruhe
und wird es mir um´s Herz so weh
dann weiß ich, was ich tue
Statt daß ich bis zum jüngsten Tag
so immer weiter wandre
bring ich die Locke fein zurück
und – hole mir das andre

Text und Musik: Verfasser unbekannt – ohne Angabe
Eine Burschenschafter-Version von „Ob blond, ob schwarz, ob braun, ich liebe alle Fraun“
in CC Liederbuch (1940)

Anmerkung: So war der, der deutsche Student vor 1968, vermischte Säbelhieb und Knochensplitter mit Treue und Liebe …. ( siehe: Männerphantasien )

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