Nun roll zum Himmel deine Feuerwellen

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Nun roll zum Himmel deine Feuerwellen
du Bundeslied, du heil´ger Brudersang!
Die Augen leuchten und die Pulse schwellen
das volle Herz wallt auf beim Jubelklang.
Rausch kühn und hehr
vom Fels zum Meer
du Päan auf den edlen Bund,
der wie ein Turm
im Zeitensturm
verankert steht auf Felsengrund;
das Kreuz schmückt seine Fahne
uns zu mahnen höchster Bahnen –
hoch, himmelan zu Gott vom Erdenrund!

Und preist die Wissenschaft, die lichtentstammte
die zu der Dinge Tiefen treibt den Schacht!
Dankt jedem Sterne, der vom Himmel flammte
als Leuchte für des Erdenpilgers Nacht!
Die Wahrheit sei das Feldgeschrei!
Für Wahrheit kämpft zu jeder Stund!
der Fort List und Lug!
Weg Tück‘ und Trug!
Sprecht Ja und Nein mit freiem Mund!
und danach ohne Zagen
Schwerstes tragen, Höchstes wagen –
der Siegeslorbeer sprießt auf solchem Grund!

Doch wo ist Wahrheit? blinde Tore fragen
Wohlan, wo Gott die Fackel angefacht!
Durchs Wirrsal kann uns nur der Glaube tragen
den himmelher uns Gottes Sohn gebracht.
Durch Well‘ und Wind
den Port gewinnt
wer sich bekennt zu Christ dem Herrn!
Das ist der Stern
der Weisheit Kern –
o folg ihm. deutsche Jugend gern!
Dann mag die Meerflut branden
ohne Stranden wirst du landen
im Friedenshafen dort in sel’ger Fern.

So laßt uns Brüder, fest zum Banner stehen
das ob uns flattert, licht wie Morgenrot!
Treu, wahr und fromm laßt uns durchs Leben gehen
treu, wahr und fromm in Glück und Not und Tod!
Und Herz und Hand
sei zugewandt
dem Vaterland mit deutschem Mut!
Hoch deutsches Reich
an Ehren reich
wir stehn zu dir mit Gut und Blut!
Wo solche Fahnen fliegen
wirst du siegen, nie erliegen!
Heil dir, Germania, fahr hoch, fahr gut!

Text: Jul. Pohl , 1880 u. 1898 (1830—1909)
Musik: Karl Wilhelm , 1851 (1815—1873)
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch

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