Nun höret mich an
ich werde dir sagen
Was Gott kundgetan
in vorigen Tagen
Ach fass es zu Herzen
es sind keine Scherzen
wahr ist die Geschicht
verachte sie nicht
Die lose Person, Balthasar, der König
Der Stadt Babylon, genoss nur ein wenig
Die Güter der Freuden, Da muss er schon scheiden
Verlassen die Welt und was sie enthält
Als sassen am Tisch er und seine Grossen
ganz munter und frisch die Mahlzeit genossen
Sieh, plötzlich hintorten unlesbare Worte
ein sichtbare Hand schrieb hin an die Wand
Der Konig erblasst und die bei ihm waren
Doch keiner es fasst. Um es zu erfahren
liess jene er fragen, die konnten wahrsagen
was doch jene Hand schrieb hin an die Wand
Sie liefen herbei, Die Schrift zu ergründen
´s war aber vorbei, sie konnten ´s nicht finden
ja, nicht einmal lesen, was das war gewesen
bis das Daniel erklärte die Stell
„Die Wort, o Regent, die dieses anzeigen
„Dein Reich hat ein End, ´s ist nicht mehr dein eigen
So wahr ich dir sage, du bist auf der Waage
gewogen und zu leicht gefunden bist du
Getellt ist dein Reich, den Medern und eben
den Persern zugleich hat Gott es gegeben
Dies ist nicht gelogen, ist alles vollzogen
Er wurd in der Nacht ums Leben gebracht
So geht´s In der Welt: hab, Reichtum und Güter
bald alles verfällt, o eitle Gemüter
Wie lang werdet ihr lieben, was euch sollt betrüben
ach, heft´ euch an Gott
und halt sein Gebot
Diese Geschichte vom Menetekel und dem Untergange des Reiches Babylon –
in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band II (1928)