Nun füllt die Gläser bis zum Rand (Rekrutenabschied)

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Nun füllt die Gläser bis zum Rand
uns stoßet freudig an
noch eint uns ja das Bruderband
als freier Turnersmann
noch fesseln euch nicht Schlingen
wie sie die Knechtschaft zieht
noch dürft ihr fröhlich singen
der Freiheit stolzes Lied

Ihr Turngenossen, jung und frisch
bald weilet ihr uns fern
dann tragt ihr einen Flederwisch
und wohnt in der Kasern´
Dort drillen euch die Schranzen
zu Krieg und Völkermord
dort müßt ihr willig tanzen
nach dem Kommandowort

Dort kriegt ihr einen bunten Rock
das ist des Königs Dank
und einen Säbel für den Stock
und einen Helm gar blank
Dort wird man zu euch sagen
es sei das Volk gemein
und ihr im bunten Kragen
sollt seine Herren sein

Wir aber sagen keck und frei
Das ist nur Lug und Trug
des Volkes Will´der höchste sei
das alle Herren schlug
Wir tragen alle Lasten
wir halten rings die Welt
und unsers Schiffes Masten
nicht Blitz noch Sturm zerschellt

Vergeßt nicht, ob dem Flitterkram
daß ihr des Volkes Kind
daß man euch eure Freiheit nahm
und daß wir Brüder sind
Gedenkt der frohen Stunden
denkt an der Freiheit Glück
und ist das Joch geschwunden
kehrt bald zu uns zurück

Auf daß ihr stets die Unsern bleibt
erheben wir das Glas
wie auch sein Spiel das Schicksal treibt
nie werdet lau und blaß
Wir stoßen hell zusammen
Der Freiheit gilt das Hoch!
Sie soll das Herz entflammen
selbst unterm Kriegsdrill noch

Text: Ernst Klaar
Musik: auf “ Zu Mantua in Banden
in Der freie Turner – 1913

Liederthema: , ,
Liederzeit: vor 1913 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

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