Nun frisch auf den Tisch einen neuen Pokal
es hat sich verlaufen die lärmende Zahl
Vermessenen Wortes und prahlenden Schlucks
betrinkt sich der noch nicht geläuterte Fuchs
Beim goldenen Wein, beim schäumenden Bier
die richtigen Zecher sind immer nur wir
wir alten Studenten mit sicherem Ziel
wir trinken nie wenig und niemals zuviel
Wir preisen den Weisen Altgriechenlands gleich
die Eudämonia und gründen ihr Reich
olympische Zecher in heiterer Ruh
und Hebe bringt Rosen und Jugend dazu
Beim goldenen Wein, beim schäumenden Bier
die richtigen Zecher sind immer nur wir
wir alten Studenten mit sicherem Ziel
wir trinken nie wenig und niemals zuviel
Die alten Gestalten germanischer Zeit
die waren zum Aufbruch auch niemals bereit
Wir einen, als redliche Nachkommenschaft
mit griechischer Schönheit germanische Kraft
Beim goldenen Wein, beim schäumenden Bier
die richtigen Zecher sind immer nur wir
wir alten Studenten mit sicherem Ziel
wir trinken nie wenig und niemals zuviel
Es wende zum Ende sich immer die Nacht
wir haben noch niemals der Stunden gedacht
und führt uns der Morgen durchs offene Tor
da glänzen die Wolken, da teilt sich der Flor
Beim goldenen Wein, beim schäumenden Bier
die richtigen Zecher sind immer nur wir
wir alten Studenten mit sicherem Ziel
wir trinken nie wenig und niemals zuviel
Text: Eduard Heyck (1890)
Musik: Otto Lob –
in: CC Liederbuch (1940)