Nun brause mein Lied in die rollenden Zeiten
und töne gewaltig durch Berg und durch Tal
dem Vaterland heil, dem geeinten, befreiten
das Männer geboren von Eisen und Stahl
Dich grüß ich mein Deutschland, gesegnet vor allen
du herrlichstes Land unter Himmelsgezelt
Laut soll im Gesange dein Ruhm dir erschallen
Mein Deutschland, du schönstes der Lande der Welt
Wie stehn deine Eichen so stolz und so prächtig
Im Kranz der Gefilde im Frühlingsschmuck da
Wie stehn deine Völker so hehr und so mächtig
im Glanze des Sieges, Germania
Dich preis ich mein Deutschland auf Schwingen der Lieder
von schwindelnden Höhen und im blumigen Feld
Denn jubelnd hallt immer im Herzen mir wieder
Mein Deutschland, du schönstes der Lande der Welt
So weit durch das Tal deine Ströme noch rauschen
so lang deine Jugend noch kräftig und kühn
so lang deinem Liederklang Herzen noch lauschen
wirst herrlich und frei, du mein Vaterland blühn
Dich lieb ich, mein Deutschland, mein Lied soll dir klingen
das freudig begleitend die Seelen uns schwellt
Die spätesten Enkel, sie sollen noch singen
Mein Deutschland, du schönstes der Lande der Welt
Und naht auch ein Feind deinem Haupt oder Gliedern
Dich schirmt unsrer Schwerter vernichtender Streich
Wir wollen ein einiges Volk sein von Brüdern
und treu uns bekennen zu Kaiser und Reich
Dir weih ich, mein Deutschland, mein Leben und Streben
dich grüß ich vom Alpengebirg bis zum Belt
und rufe beim perlenden Saft deiner Reben
Mein Deutschland, du schönstes der Lande der Welt
Text: Karl Friedrich Jukes , 1885 , unter dem Titel „Mein Deutschland“, In Liederbuch Postverband (1898) als „Eigentum des „Deutschbundes“, mit dessen freundlicher Genehmigung aufgenommen“.
Musik: Otto Heinrich Lange , 1885
Anmerkung: Was für ein schwülstiger Erguss von schwellenden Seelen und perlenden Säften !