Nun adje, ich reise fort
Sage dir mit einem Wort
Reise über Berg und Tal
Stein und Felsen überall
Über Berg und Tal
Als ich an die Grenze kam
Hielten mich die Bauern an
Führten mich zum Richter hin
Führten mich zum Richter hin
Ob ich Urlauber bin
Nun ihr Herren insgemein,
Ich will euch gehorsam sein
Tut mir aber eine Bitt gewähren
Tut mir aber eine Bitt‘ gewähren
Daß ich nicht darf sterben
Diese Bitt‘ könn‘ wir dir nicht gewähren,
Mache dich bereit zum Sterben
Oder hast du eine Liebste allhier
Oder hast du eine Liebste allhier
So nimm Abschied von ihr
Als nun die Liebste kam
Fing sie zu weinen an.
Ach schönster Schatz, wein nicht so sehr
Du betrübest nıich ja noch viel mehr
Weine nicht so sehr
Wenn ich dann gestorben bin
Ein Kind des Himmels bin
Ein Grab von Marmorstein
Und ein Kreuz von Helfenbein
Und jetzund schlaf ich ein
Wer hat denn das Liedlein erdacht?
s hat ein Deserteur gemacht
Zu Augsburg in der Stadt
Allwo man ihn gerichtet hat
Zu der guten Nacht
aus Dittelsdorf, Oberlausitz: C. Müller, Deutsche Volksdichtung in der Oberlausitz. Festschrift der Städt. Realschule Löbau, 1901.
als Nummer E in Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters, Steinitz (1954, Nr. 173 „Nun adje jetzt reis ich fort“, S. 473)
Eine gewisse Ähnlichkeit zu „Zu Straßburg auf der Schanz„