Nun adieu, mein Tausendschätzchen,
Lebe wohl, mein Engelskind!
Jetzt reis‘ ich aus diesem Städtchen
Und muß schöpfen frischen Wind.
Jetzt geb ich meim’m Pferd die Sporen
Zu dem Tor reit ich hinaus
Schatz, du bleibst mir unverloren
Bis ich wieder komm nach Haus
Wenn ich wieder nach Hause komme
So will ich Heiraten dich
Heiratest du aber einen Andern
So will ich verklagen dich
Rosmarin und Feigenblätter
Geb ich dir beim Abschiedskuß
Die solln sein ein Angedenken,
Weil ich von dir scheiden muß
Stehn zwei Stern am hohen Himmel
Glänzen Heller als der Mond
Der eine scheint über mein Feinsliebchen
Der andre über Berg und Tal.
Setzen sich zwei Turteltauben
Dort auf jenen Dornenast
Wo sich zwei Verliebte scheiden
Da verwelket Laub und Gras.
Zwar bin ich noch jung an Jahren
Das Marschieren mir gefällt
Etwas Neues zu erfahren
Wie es zugeht in der Welt.
Spielet auf ihr Musikanten
Rühret euer Saitenspiel
Mein’m Feinsliebchen zu Gefallen
Weil ich von ihr scheiden will! —
Text und Musik: Verfasser unbekannt
bei Pröhle. Volkslieder Nr. 48, aus dem Hannoverschen Harze.
Abschied vom Liebchen vor der Wanderung des Gesellen.
Allbekannte Lieblingsstrophen sind 4, 5, 6 und 8 hier.
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 782e, ohne Melodie)