Noch sieben Jahre muß ich wandern
von einer Stadt zu der anderen
Und wenn du noch sieben Jahr musst wandern
so heirat ich doch keinen andern
Und wie die sieben Jahre herummer waren
das Mädchen ihm entgegenging
Und wie das Mädchen in den Wald hineinkam
da kam ein Herr geritten an
Wohin, woher, du schönes Mädelein
was suchst du hier in dem Wald allein
Gestern sinds frei Wochen über sieben Jahr
dass mein Herzallerliebster gewandert war
Gestern bin ich geritten durch eine Stadt
wo euer Herzallerliebster Hochzeit hielt
Was tät ihr ihm wünschen in der Tat
dass er seine Treu nit gehalten hat
Ich tät ihm wünschen fürs allererst
so viel Kinder als Blätter an den Bäumen sind
Ich tät ihm wünschen so viel Glück und Heil
als Sandkörner an den Meere sind
Ich hab Euch wollen versuchen
ob ihr ihm tät schwören oder fluchen
Hätt ihr einen Schwur oder Fluch getan
so wär ich als weiter von Euch gang
Was zog er aus seinem Finger
von Gold, von Gold ein Ringlein rot
Er warf das Ringlein in ihren Schoss
sie weint, bis dass das Ringlein floss
Was zog er aus seiner Tasche
ein Tuch war weiss gewaschen
Trocknet ab, trocknet ab Euer Äugelein
ihr sollt fürwahr mein eigen sein
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
Variante des Themas vom wiederkehrenden Wanderer, der sich zunächst nicht zu erkennen gibt.
in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen (Band II ,1928)