Noch ist, Brüder, nichts verloren
denn der Völker Geist erwacht
Geist der Freiheit, neugeboren
Blühst hervor durch Tod und Nacht.
Denn ein Frühling ist im Lande
wie die Welt noch keinen sah
dann zerspringen alle Bande
und die Freiheit, sie ist da
Ach, das Herz es hüpft vor Freude
Schwellt empor die stolze Brust
Und das Schwert fliegt aus der Scheide
Singt von Kampf und Siegeslust
Und Kanonendonner hallen
Und die Kugel pfeift und singt
Lieder schallen, Büchsen, knallen
Und das Roß es tanzt und springt
Schleswig-Holstein, dir mein Leben
dir sei Herz und Schwert vertraut
weil sich Recht und Ehre weben
dir zum Kranz als Siegesbraut
Denn wer will der Ehre hören
Der muß schwören deinem Recht
Wer dein Recht will, braucht zu schwören
nur der Ehre schlicht und recht
Dieser Kranz ist Gottessegen
Deine Burg, dein fester Wall
wird dir noch zu Füßen legen
Deine Widersacher all
Sollten gar Despoten senden
Deine Brüder gegen dich
Ha, dann wird das Blatt sich wenden
Schleswig-Holstein Glück und Sieg
Gott bewahre uns in Gnaden
So der deutsche Bruder spricht
Daß wir sollten auf uns laden
dreifach eines Fluchs Gewicht
Recht und Ehr im Brudermorden
rasen wider´s eigne Blut
Schleswig-Holstein frei geworden
sei und bleib der Freiheit Hut
Nein wir wollen für dich schlagen
Wo uns Recht und Ehre ruft
Wollen nicht durch´s Leben tragen
an der Stirn das Brandmal: Schuft
Schleswig-Holstein, dir mein Leben
dir sei Herz und Schwert vertraut.
Weil sich Recht und Ehre weben
Dir zum Kranz als Siegesbraut
Text und Musik : anonym , handschriftlich bei Ditfurth , Histor. Volkslieder 1815-1806, Nr. 95, S. 222 – daher bei Steinitz II , 1962 – mit Anklängen Nun wohlauf zum frohen Singen