Noch einmal laßt uns singen
den frohen Burschensang
noch einmal soll erklingen
ein heller Gläserklang
des Schicksals graues Schemen
zerstreut uns bald so weit
jetzt heißt es Abschied nehmen
o goldne Burschenzeit
Von Rosenglanz umgeben
holdlächelnd, lieb und traut
so hat der Fuchs das Leben
vor Zeiten angeschaut
in feurig prächtger Sonne
tat auf die Welt sich weit
das Herz genoß die Wonne
der goldnen Burschenzeit
Und waren leer die Taschen
der Leichtsinn füllt das Glas
das war ein süßes Naschen
vom Himmelsnektarnaß
Es lacht mit frohem Grüßen
dem Studio jede Maid
du halfst ihm bei den Küssen
o goldne Burschenzeit
Am Abend und am Morgen
erklang der Becherklang
froh hallte ohne Sorgen
durch Berg und Tal der Sang
wie glänzte rings die Erde
wie war die Welt so weit
weil lieblich sie verklärte
die goldne Burschenzeit
Nun sind die Burschenlieder
verhallt und abgetan
und mürrisch blickt uns wieder
das Philisterium an
So mancher Traum zerronnen
so manches Glück entweiht
versiegt der edle Bronnen
der goldnen Burschenzeit!
Die süßen Träume schwanden
doch was im Burschenherz
an Edlem wir empfanden
bleibt rein wie lautres Erz
Erhebt drum die Pokale
dir sei dies Glas geweiht
du Welt der Ideale
du goldne Burschenzeit
Text: Joh. Nölting
Musik: auf die Melodie von „Wenn alle untreu werden“
Allgemeines Deutsches Kommersbuch