Närgens giehts doch lust´ger zu
wie zu dem Kärmisfeste,
der Tiesch, der werd doch gor nich laar
für de Kärmisgäste.
Do heßt´s: Ihr Vettern rückt azu
und ihr Muhma müßt partu
noch ein Striehma Kucha
ubadruff versucha.
Su giehts heut a ganza Tag,
bis oll de Sternia funkeln.
Wenn kener funkeln mag,
do munkeln mir eim Dunkeln.
Jeder werd do gern gesahn,
jedem werd do gern gegahn,
sugor de Battelleute
kriega Kucha heute.
Sein de Felder emol laar,
denkt ma, wenns nur irsch Kärmis war.
Und meine Liese
war drüber gor nich biese.
Endlich och noch langer Zeit
kümmt de Kärmiswuche,
wo sich o jedweder freit
ei dam engsta Luche.
Es macht a jeder wos a kon,
schiacht a Schwein zum ersta
und macht Graupewärschte.
Endlich kummt dos Kuchabacka,
dick leit de Strüsel druffe.
Und is a, doß ma kaum nei kon,
stieht glei dos Maul weit uffe.
Moncher is gefüllt mit Quork,
und moncher schmeckt noch Zimet stork.
Ma bäckt noch dernaba
mit Rusinka Baba.
Nu do kumma aus der Stoadt
hartaweise Gäste.
Und die hala sich derzu
und assa gern dos beste.
Jeder lart sich aus a Bauch,
und jeder füllt sich on a Doarm.
Denn der Kaffe stieht schun worm
Kucha werd gegassa bis zum Mittichassa.
Endlich werd der Tiesch gedackt –
es kimmt an worme Suppe,
und der Spitz und Koater lecken,
auswosch bleibt am Tuppe.
Rindfleesch, Worscht und Sauerkraut
und ne Goans mit fetter Haut
und ollerhand Gerichte
kumma zu Gesichte.
Doas reckt und streckt sich uf der Bank
pfui, do kimmt a gräulicher Gestank
wie lauter Pommeranza,
möcht gern en Walzer tanza.
Florjan, na doas sog ich dir –
spricht zu mir de Liese:
Tanzt de heut nie glei mit mir,
do bin ich ewig biese.
Endlich steckt dos Kärmisfohn
inser Herr Schulmeester.
Es macht a jeder, woas a koan,
Knecht und Moad de beste.
Und se nimmt a bei’m Loatz
und gibt’m garne an Schmoatz,
er sol och bedenka
und sol se amol schwenka.
DVA A 134078 (Seiffersdorf, Kr. Grottkau, Oberschlesien, vor 1928); nach: Schürz dich, Gretlein