Nicht für die Nachwelt haben wir gesungen

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Nicht für die Nachwelt haben wir gesungen
Noch für des Beifalls eitles Ruhmgepränge
Noch auch um Gunst noch auch um Goldesklänge
Frei wie der Lerche heitre Frühgesänge
Frei ist das Lied aus unsrer Brust gedrungen

Denn wie der Frühling seine Boten sendet
Wie Wellen spielen mit dem Silberschaume
Wie Abendlüfte wehn im Blütenbaume
Wie Nebelbilder ziehn im Himmelsraume
So hat des Sängers Herz ein Lieb gespendet

Das zieht hinaus in’s hartbedrängte Leben
Ein Blütenstaub mit sanftbewegten Schwingen
In alle Herzen will es liebend bringen
Ein Saitenspiel soll durch das Weltall klingen E
in freudig Klopfen alle Pulse heben

So klinget denn hinaus ihr schlichten Lieder
Ihr frohen Zeugen harmlos heitrer Stunden
Die uns vereint im Freundeskreis entschwunden
Und wo ihr nur ein Menschenherz gefunden
Erzählt ihm von der Harmonie der Brüder

Text: L. Bisky
in: Liederbuch für Handwerker-Vereine (1848)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1848 : Zeitraum:


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