Neuli denk i i laß mi rastern

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Neuli denk i i laß mi rastern
dann geh i a bisserl spaziern
und daß i net so viel Geld brauch
da geh i am Wallberg hinauf

Und wie i halt da a so eh
da bleib i a kloans bisserl steh
da schaug an oan Baum ich hinauf
und seh a kloans Vogelnest drauf

I denk mir, da kraxrelst hinauf
und nimmst dir dös Vogelnest aus
ja s’ Krakeln war gar net so schwer
aber wie i aufi kimm, war das Nest leer

Und wie i im Baum droben sitz
vom Kraxeln a kloans bisserl schwitz
a Liebespaar kimmt ganz im Traum
und setzen sich grad untern Baum

I war auf meim Baum mäuserlstill
hab ghorcht, was der Liebhaber will
sie küssen sich ganz im Gspaß
und i hab geschleckt wie a Goaß

Dann nimmt er sie glei bei der Hand
und sagt ihr so allerhand
„Schau“, „sagt er, „i hab di recht gern
du mußt mal mei Weiberl no wern“

Auch sie nimmt ihn dann bei der Hand
und sagt ihm so allerhand.
„Schau, schau“ sagt’s, „au i hab di gern —
aber wer soll unsre Kinder dernährn?“

„Schau,“ sagt er, „i bin ja a Christ,
wie du au a solcherner bist
vertraun wir halt drobn auf den Herrn
der wird scho die Kinder dernährn!“

Da schrei i glei abi vom Baum:
„Bagaschi, geht’s no net bald hoam?
I soll eure Kinder dernährn?
Warts, wenn i abikimm, zeig i enk den Herrn!“

De zwoa san vor Schrecken ganz stumm
ham gmoant, daß der Herrgott scho kumm
san g’rennt über Stock, über Strauch
i hob g’halten vor Lachen mein Bauch!

Text und Musik: Verfasser unbekannt, keine Angaben
in Der Kilometerstein (1934)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1934 : Zeitraum:
Orte:


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