Isarlied gegen „Donaulied“
Bierzelt-Seximus
Mittwoch, 12. August 2020Mehr als 30.000 Menschen haben in kürzester Zeit eine Petition gegen Bierzelt-Seximus unterzeichnet. Gemeint ist besonders das unsägliche Donaulied. Die Online-Petition richtet sich gegen Sexismus auf Volksfesten und fordert, dass das Donaulied, nicht mehr öffentlich aufgeführt werden soll. Vor allem im Bierzelten singen viele Besucher den Liedtext mit, in dem auf fröhlich-beschwingte Art die Vergewaltigung einer schlafenden Frau thematisiert und diese außerdem noch als „saublöde Schlampe“ diskreditiert wird.Der Oberbürgermeister von Passau, Jürgen Dupper, hat sich mit den Worten „Passau ist kein Ort für Sexismus“ bereits positioniert.
Die Kabarettistin Sara Brandhuber aus Zustorf bei Landenpreising im Landkreis Erding hat da eine andere Idee: Sie dichtet das Volkslied einfach um – und nennt ihre Version „Isarlied„. Darin geht es um ein betrunkenes Mädchen, das am Isarstrand eingeschlafen ist und dem jemand zur Hilfe kommt.
„Mein halbes Leben habe ich mich maßlos über das Donaulied geärgert…Ein Lied welches die Vergewaltigung und das Schwängern einer wehrlosen Frau beschreibt, sich über diese lustig macht und seit Jahrzehnten von jung und alt durch sämtliche Bierzelte gegrölt wird. Es geht mir hierbei vor allem um die rund 1/7 aller Frauen, die bereits schmerzliche Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt erleben mussten und die dieses Lied, das solche Opfer aufs Übelste Verhöhnt, seit Jahrzehnten ertragen müssen. Es tut mir weg zu wissen, dass dieses Lied so viele Gefühle verletzt und Menschen weh tut. Auch die angeblich harmlose Neufassung schlägt mir und vielen anderen nach wie vor auf den Magen, da einfach eine Zeile geändert wurde um das Einverständnis der Frau unterzubringen und ansonsten den selben Frauen – entwürdigenden Text besitzt. Auch Männer werden in diesem Lied pauschal über einen Kamm geschert und als willenlose, dumme Sexobjekte dargestellt.“
Gute Aktion!
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Liederzeit: 21. Jahrhundert (2020)