Ich hör ein Sichel rauschen
Wohl rauschen in dem Korn
Ich hör mein Feinslieb weinen
Ihr Ehr hat sie verlorn.
Du hast die Ehr verloren
Ich habe noch die mein
So binden wir zusammen
Das letzte Kränzelein
Ein Kränzelein von Blumen
Ein Kränzelein von Klee
Zu Straßburg auf der Brucken
Da liegt ein tiefer Schnee
Der Schnee der ist zerronnen
Das Wasser fließt dahin
Du kommst mir aus den Augen
Doch nicht aus meinem Sinn.
In meines Vaters Garten
Dort ist ein breiter Stein
Dort haben wir gesessen
viel Nächte ganz allem.
Dort haben wir gesessen
Bei Regen und bei Wind
Jetzt muß ich von dir scheiden —
Mein allerliebstes Kind!
In meines Vaters Garten
Dort stehn zwei Bäumelein
Der eine trägt Muskaten
Der andre Braunäugelein
Muskaten die sind süße
Braunäuglein die sind schön
Jetzt muß ich von dir lassen
Und werd dich nie mehr sehn
Text: Verfasser unbekannt
in: Deutscher Liederhort (1893, Nr. 679d)
A. Peter, Volkstümliches aus Österreichisch-Schlesien 1865 S. 249.
Böhme: „Hier sind offenbar Strophe 5 bis 8 späterer Zusatz, davon die 2 letzten Wanderstrophen.§