Es wollt ein Mägdlein früh aufstehn
dreiviertel Stund vor Tag
wollt in den Wald spazieren gehn
holdri holdra
spazieren gehn
wollt Brombeern brechen ab
Und als sie in den Wald nein kam,
da kam des Jägers Knecht.
Ei Mägdlein scher dich aus dem Wald
´s ist meinem Herrn nicht recht.
Und als sies ein Stück weiter kam
da kam des Jägers Sohn:
„E Mägdlein setz dich nieder
und zupf dein Körblein voll.“
Ein Körblein voll, das brauch ich nicht
Ein Handvoll ist genug
In meines Vaters Garten
da wachsen Brombeern gnug.
Und als dreiviertel Jahr um warn
die Brombeern wurden groß
da hat das schwarzbraun Mägdelein
Ein Kind auf ihrem Schoß.
Sie schaut das Kind barmherzig an
ach Gott, was ist denn das
Sind das die braunen Beeren
die ichs gegessen hab
Diese Fassung von „Es wollt ein Mädchen früh aufstehn“ in: Zupfgeigenhansl (1908)