Nachbarschaft und Wein sind gut
hier an unserm Tische
Scherzt und trinkt daß Herz und Mut
labend sich erfrische
Traun, der Mann war voll Verstand
und den Frau n ergeben
der die bunte Reih erfand
Feste zu beleben
Pflanzen Männer sich allein
zum gefüllten Becher
sind sie trotz der Flut von Wein
meistens trockne Sprecher
Staatskunst und Gelehrsamkeit
Dünkel oft in mitten
machen sich am Tische breit
und dann wird gestritten
Ernst des Lebens soll ihr Herr n
frisch bei Tage wal ten
doch zehn Schritte laßt ihn fern
sich des Abends halten
Ladet Sorgen und Beschwer
auf den Sonnenwagen
um sie wenn er rollt ins Meer
mit hinab zu tragen
Und des Amtsgesichtes Eis
plötzlich aufzutauen
eilet in den holden Kreis
liebenswerter Frauen
sie verstehn mit Scherz und Witz
so den Ernst zu fassen
daß er schnell muß seinen Sitz
auf der Stirn verlassen
Aber saget welcher Zwang
uns dazu verbindet
daß wir lehren im Gesang
wo man Freude findet
Sorg ein Andrer wie er ihr
sich am besten weihe
Uns beseligt sie schon hier
in der bunten Reihe
Immer wechselndes Geschick
ist das Los des Lebens
Auf ein eisenfestes Glück
rechnet man vergebens
Bunte Reih n von Freud und Leid
ziehn durch’s Weltgebäude
und oft weicht auf lange Zeit
aus dem Zug die Freude
Jauchzt dem Engel wo er sich
liebevoll läßt schauen
Uns erschien er minniglich
unterm Bild der Frauen
Säumt denn nie bei m frohen Mahl
sie mit Sang zu ehren
und den klingenden Pokal
auf ihr Wohl zu leeren
Text: Langbein
Melodie Rosen auf den Weg gestreut 2c
Allgemeines Deutsches Liederlexikon III (1848, Nr. 139)