Nach so viel Kreuz und ausgestandnen Leiden
Erwarten euch die himmlischen Freuden
Darum will ich euch jetzt eins singen
Von den lieben himmlischen Dingen
Die ein jeder zu schmecken einst kriegt
Der den alten Vater Adam ausziegt
Sobald man kommt in den Himmel hinein
Begegnen einem die Englein fein
Sie kommen einem entgegen
Mit seidnen Strümpfen Hut und Degen
Die Englein im lieblichen Ton
Führn ein’n vorn Dreifaltigkeitsthron
Da singen sie ein zwei drei vier Serenaden
Und führen ein n kreuzweis auf die Promenaden
Im himmlischen Garten
Wo die lieben Englein aufwarten
Mit Tee und Kaffee und Schokolad
Mit Mandelmilch und Limonad
In der Küche sieht’s aus wie im Zimmer
So etwas sieht man auf Erden nimmer
David schneidet den Braten
Und Salomo hackt die Karbonaden
Und schmecken die Speisen nicht fein
So hol n sie gleich andre herein
Beie Tische gibt es allerhand Schnaken
David kneipt die Bethsana in die Backen
Drob Salomo mußte lachen
Daß ihm die Rippen thäten krachen
Bis endlich Sanct Michael schreit
Geht zu Bett und seid doch gescheid
Nach Tische gibt Sanct Cäcilia ein Zeichen
Und läßt ein Adagio streichen
Und die Seraphim zerfließen
Und die Cherubim küssen
Einander im Wonnegefühl
Und Alles horcht auf mäuschenstill
Und endlich gehts in die Kammer zu schlafen
Da sollt ihr erst neue Wunder angaffen
Denn da lassen sich schauen ..
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Sammlung deutscher Volkslieder welche noch gegenwärtig im Munde des Volkes gegenwärtig sind (1841), dort als Studentenlied. Mit nahezu identischem Anfang ein ganz ähnliches Lied als „Der Bayrische Bauernhimmel“ in „Der Pott (1942)“