Nach Sibirien muß ich jetzt reisen
Muß verlaßen die blühende Welt
Schwerbeladen mit sklavischen Eisen
Harret meiner nur Elend und Kält´
O Sibirien, du eiskalte Zone
Wo kein Schiffer die Fluten durchzieht
Wo kein Funken der Menschheit mehr wohnet
Und das Aug´ keine Rettung mehr sieht
Von den Meinen gewaltsam entrissen
Von den Meinen gewaltsam getrennt
Darf ich denn ihren Mund nicht mehr küßen
Die mich liebt, die mich Gatten genannt?
Oh, wer trocknet den Meinen die Tränen
Die die Lieben in Unschuld geweint
Mit der Rache will ich mich versöhnen
Schenkt das Schicksal mir nur einen Freund
Muß ich so in die Unterwelt steigen
Von der Sonn in die finstere Nacht
Wenn im Schatten der uralten Eichen
Sich die Menschheit einander betracht
Oh, so schau ich so manchmal hinüber
Nach der Heimat mit Sehnsucht zurück
Mir ist nichts als die Hoffnung geblieben
Nur die Hoffnung, mein einziges Glück.
Text: Verfasser unbekannt
Musik: Robert Riediger ? um 1880