Nach Sevilla, nach Sevilla
wo die hohen Prachtgebäude
in den breiten Straßen stehn
aus den Fenstern reiche Leute,
schön geputzte Frauen sehn:
Da hin sehnt mein Herz sich sehr
dahin sehnt mein Herz sich sehr
Nach Sevilla, nach Sevilla,
Wo die letzten Häuser stehn;
Sich die Nachbarn freundlich grüssen,
Mädchen aus dem Fenster sehn,
Ihre Blumen zu begiessen,
Ach da sehnt mein Herz sich hin!
In Sevilla, in Sevilla,
Weiß ich wohl ein reines Stübchen,
Helle Küche, stille Kammer,
In dem Hause wohnt mein Liebchen,
Und am Pförtchen glänzt der Hammer
Poch´ ich, macht die Jungfrau auf!
Nach Sevilla, nach Sevilla
hin zu ihr, der Heißgeliebten
hin muß ich zu ihren Füßen
sie zu sehen, sie zu grüßen
sie zu herzen, sie zu küssen
dahin sehnt mein Herz sich sehr
Text: Clemens Brentano – 1801
Musik: Luise Reichardt – vor 1815
Gedicht, 1801 von Clemens Brentano in seinem Lustspiel „Ponce de Leon“ –