Nach Oostland willen wij rijden

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Nach Oostland willen wij rijden

Nach Oostland willen wij rijden
naer Oostland willen wij mee
al over die groene heiden
(frisch over die heiden)
daer iss er een betere stee

Als wy binnen Oostland komen
Al onder dat hooge huis
Daer worden wy binnen gelaten
Frisch over die heiden
Zy heeten ons willekom zyn

Ja, willekom moeten wy wezen
Zeer willekom moeten wy zyn
Daer zullen wy, avond en morgen
Frisch over die heiden
Nog drinken den koelen wyn

Wy drinken den wyn er uit schalen
En ‚t bier ook zoo veel ons belieft
Daer is het zoo vrolyk te leven
Frisch over die heiden
Daer woonter myn zoete lief

Ik hebbe de groene straten
Zoo dikwyls ten einde gegaen
Myn schoon lief heeft my verlaten
Frisch over die heiden
Dat hebben die kwaden gedaen

Al vore myn zoeteliefs deure
Daer staender twee boomekens klein
En d’eene draegt noten muskaten
Frisch over die heiden
En d’ander draegt nagelen fyn

Die noten die zynder zoo zoete
Die nagelen rieken zoo goed
My vrydt er een ridder verkoren
Frisch over die heiden
Een ridder zoo stout en zoo vroed

Die ridder nam haer by der handen
Hy nam hare sneeuwwitte hand
Hy leidde ze al zoo verre
Frisch over die heiden
Tot daer zy een beddeken vant

Daer lagen zy beide verborgen
Den lieven langen nacht
Van ’s avonds af tot den morgen
Frisch over die heiden
Tot scheen weêr de lichte dag

De zonne is ondergegangen
De sterren die blinken zoo klaer
Ik woude dat ik met mijn liefste
Frisch over die heiden
In eenig boomgaerdeken waer

De boomgaerd is vaste gesloten
En daer en mag niemand meer in
Dan die fiere nachtegalen
Frisch over die heiden
Die vliegen van boven daer in

Ik zal u, o nachtegael, binden
Uw hoofd aen uw voetekens doen
Zoodat gy niet meer en zult klappen
Frisch over die heiden
Wat twee zoete lievekens doen

Al hebdy my vaste gebonden
Myn hert is toch mijnder gezond
Ik zal nog al evenwel klappen
Frisch over die heiden
Wat gy met uw liefste bestond

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 408a, nur Strophen 1. – 4.)
Text und Melodie bei Willems: Oude vlaem Liederen 1848. Nr. 19, Str. 1 bis 4. Melodie mündlich in Brabant erhalten. Derselbe Text auch bei Hoffmann von Fallersleben, Niederländische Volkslieder Nr. 105.

CDs und Bücher mit Nach Oostland willen wij rijden:

Anmerkungen zu "Nach Oostland willen wij rijden"

Willems bemerkte: „Man singt dies Lied jährlich in Brabant bei den Bauern um Johanni, beim sogenannten Overholcn (Einholen) der Bauernmägde und somit als ein Übersiedlungslied. Das Einholen geschieht in Wagen, die mit Blumen geschmückt sind und von 4 oder 6 Pferden gezogen werden, die so schnell traben, als sie nur können. Die singende Gesellschaft sitzt im Wagen auf den Kleiderkistcn der neugemieteten Dienstboten, und diese werden bei jedem Wirtshaus am Wege und bei Ankunft im Pachthofe vom Mannesvolk beschenkt.

Vom Liede können nur wenige Bauern mehr als 3 bis 4 Strophen, gewöhnlich nur die erste, weil der Wagen sehr oft stille hält zu einem Trunke und man beim Weiterfahren das Lied immer wieder von vom anfängt; doch alle erklären und singen: dass sie nach Ostland fahren, ohne eigentlich zu wissen, wo Ostland liegt; einige halten es für das Rosenland. Gewiß ist, daß man dies Lied seit undenklichen Zeiten in den brabantischen Kämpen hört, und es leidet keinen Zweifel, dass dasselbe aus den Zeiten überliefert ist, als taufende Vläminger und Brabanter nach Ostlande d. h. nach dem Norden Deutschlands auswanderten und dort Niederlassungen für den Ackerbau gründeten. Bis auf den heutigen Tag haben sie dort ihre flämischen Rechte und flämische Sprache vom 12. und 13. Jahrh. her mehr oder minder bewahrt.“ —

Hoffmann weist diesen historischen Ursprung zurück und hält das Lied für weiter nichts, als ein ursprüngliches Liebeslied, das später bezüglich gemacht und bei dem Dienstbotenumzug gesungen wurde.

Gegenüber diesen beiden Deutungen des Ursprungs jenes Liedes bin ich zu einer dritten Ansicht gelangt: es ist ursprünglich ein Brautfahrtlied beim Abholen der Braut gewesen. Darauf hat mich folgendes westfälische Lied geführt. (Böhme, Deutscher Liederhort II, S. 220)