Nach grüner Farb mein Herz begehrt
zur süßen Augenweide
Wann wird mir solche Lust gewährt
zu gehn im grünen Kleide
Wie Gottes Hand im grünen Mai
die Fluren kleidet schön und neu
ließ ich mich gerne schauen
So nenne kühn die Farbenpracht
die dir das Herz entzündet
Auf grünem Grund hat Gottes Macht
der Erde Bau gegründet
wir wollen uns für dich bemüh’n
Ist’s Wiesengrund ist’s Waldesgrün
ist’s Grün von edlen Steinen?
Es ist die süße Frühlingslust
es sind der Hoffnung Farben
die nimmermehr in Menschenbrust
entschliefen noch erstarben
Sie brechen vor in grüner Glut
die Freiheitslust der Freiheitsmut
die haben mich ergriffen
Es ist ein junger Tannenwald
ein grüner Wald aus Norden
so schlank und adlig von Gestalt
ein ritterlicher Orden
Der Sturm der seine Zweige regt
hat auch mein tiefstes Herz bewegt
der heil ge Sturmwind Gottes
Es ist die schmucke Jägerschar
der jungen tapfern Preußen
die sollen nun und immerdar
uns rechte Jäger heißen
Für bestes Wild ist ein Tyrann
drauf zielen alle Mann für Mann
o stünd ich unter ihnen
Und ist es das, du deutsches Blut
was deinen Busen schwellet
so sei der Schar voll Lust und Mut
in Ehren zugesellet
Du junger grüner Freiheitssproß
nimm hin das heilige Geschoß
und töte den Tyrannen
O grüne Lust o Gottes Kraft
mein Sehnen ist gestillet
wo Freiheitstrieb und Frühlingssaft_
in tausend Adern quillet
Frisch auf das helle Jagdhorn schallt
wir kommen schon wir halten bald
die Jagd zu Gottes Ehre
Text: Verfasser unbekannt
Musik: Nach grüner Farb mein Herz verlangt ?
in Allgemeines deutsches Liederlexikon (1848, Nr 1442)
Bezug zu Lützows wilder Jagd?