Nach des Ruhmes Kranz zu geizen
falle keinem von uns ein
uns soll nur die Freude reizen
Lieb und Scherz, Gesang und Wein
Zwischen Bacchus und Cythere
teilt verständig Eure Zeit
dies war schon des Tejer’s Lehre
sie bewähret sich noch heut
Unter donnernden Geschützen
mögen um ein Lorbeer Reis
andere ihr Blut verprützen
Myrthen geben wir den Preis
Es betäubt die Kriegstrompete
mehr noch eh’rner Mörser Schlund
aber süß tönt das Geflöte
von der Charis Rosenmund
Philosophen laßt ergrübeln
wie es besser könnte sein
siegreich kämpfet man mit Übeln
fehlt nicht Kuß, Gesang und Wein
Unfruchtbar bleibt alles Wissen
das nicht Lebens freuden mehrt
lernet trinken lernet küssen
dann erst seid ihr grundgelehrt
Schnell enteilet unser Leben
darum folget weisem Rat
liebt und schlürft den Saft der Reben
eh die letzte Stunde naht
Freunde scherzet, singt und trinket
Aber kommt die stille Nacht
in den Arm der Holden sinket
die den Schlummer süßer macht
Text: K. M — r
Melodie König Wein
in Allgemeines Deutsches Liederlexikon III (1848, Nr. 1440)