Morgenglanz der Ewigkeit

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Morgenglanz der Ewigkeit
Licht vom unerschöpften Lichte
Schick uns diese Morgenzeit
deine Strahlen zu Gesichte
und vertreib durch deine Macht
unsre Nacht

Die bewölkte Finsternis
müße deinem Glanz entfliehen
die durch Adams Apfelbiß
über uns sich müßte ziehen,
daß wir, Herr, durch deinen Schein
selig sein

Deiner Güte Morgentau
fall´ auf unser matt Gewißen
laß die dürre Lebensau
lauter süßen Trost genießen
und erquick uns, deine Schar
immerdar

Gib, daß deiner Liebe Glut
unsre kalten Werke töte
und erweck uns Herz und Mut
bei entstandner Morgenröte
daß wir, eh´ wir gar vergehn
Recht aufstehn

Laß uns ja das Sündenkleid
durch des Bundesblut vermeiden
daß uns die Gerechtigkeit
möge wie ein Rock bekleiden
und wir so vor aller Pein
sicher sei´n

Ach du Aufgang aus der Höh´
Gib, daß auch am Jüngsten Tage
unser Leichmann aufersteh
und, entfernt von aller Plage
sich auf jener Freudenbahn
freuen kann

Leucht uns selbst in jene Welt
du verklärte Gnadensonne
führ uns durch das Tränenfeld
in das Land der ew’gen Wonne,
wo die Lust, die uns erhöht
nie vergeht

Text: Christian Knorr von Rosenroth (1684) nach einem englischen Text
Musik: Johann Rudolf Ahle (1662)
in: Was singet und klinget (1926) — Die Mundorgel (1953)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1680 : Zeitraum:

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