Es irrt durch Schnee und Wald umher

Mit Roß und Mann und Wagen

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Es irrt durch Schnee und Wald umher
Das große, mächt´ge Franzosenheer.
Der Kaiser auf der Flucht
Soldaten ohne Zucht
Mit Mann und Ross und Wagen
So hat sie Gott geschlagen

Jäger ohne Gewehr
Kaiser ohne Heer
Heer ohne Kaiser
Wildnis ohne Weiser
Mit Mann und Ross und Wagen
So hat sie Gott geschlagen

Trommler ohne Trommelstock
Kürassier im Weiberrock
Ritter ohne Schwert
Reiter ohne Pferd
Mit Mann und Ross und Wagen
So hat sie Gott geschlagen

Fähnrich´ ohne Fahn´
Flinten ohne Hahn
Büchsen ohne Schuss
Fußvolk ohne Fuß
Mit Mann und Ross und Wagen
So hat sie Gott geschlagen

Feldherrn ohne Witz
Stückleut´ohne Geschütz
Flüchter ohne Schuh´
Nirgend Rast und Ruh´
Mit Mann und Ross und Wagen
So hat sie Gott geschlagen

Speiser ohne Brot
Aller Orten Not
Wagen ohne Rad
Alles müd und matt
Frauen ohne Wagen
So hat sie Gott geschlagen

Text und Musik: Ernst  Ferdinand August (1812, siehe auch  hier)
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 348 „Fluchtlied“)
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Fl. Bl. in 12° (12 Bll) mit dem Titel: Fluchtlieder, Riga 1813 S. 3. Daher Hildebrand, historische Volkslieder Nr. 76. Mit einiger Änderung und Melodie bei Zarnack, VL. 2, 7. Daher Erlach 2, 465. Der Refrain ist dem Untergang der Ägypter im roten Meer entlehnt. —

Das ist eins der ersten Volkslieder, welche damals über den kläglichen Zustand der Franzosen auf ihrem Rückzug aus Rußland den Spott ausgössen. Viel stärkere Spottlieder, Zerrbilder, Satyren und Possen folgten in Menge, davon man vieles findet bei Scheible, Volkswitz der Deutschen über den gestürzten Bonaparte. 12 Bändchen. Stuttgart 1849. —

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Liederzeit: vor 1813 : Zeitraum:
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