Mit Ränzel und Stab steht der Bursche vorm Haus
will wandern so weit in die Fremde hinaus
ist gar noch ein schmucker ein frischer Gesell
die Stirne so rein und das Auge so hell
Die Mutter sie kann nicht verbergen den Schmerz
sie drückt ihn beim Scheiden noch einmal ans Herz
und wirst du bewahren das reine Gemüt
wenn nicht mehr das Auge der Mutter dich sieht
Die Welt hat für Tugend nur Schlingen und Hohn
Gott leite, Gott schütz dich, mein treulicher Sohn
O weine nicht, bange nicht Mütterlein mein
da draußen bin nirgend ich fremd und allein
In Städtchen und Städten wird führen mich ein
in trauliches Heim der Gesellenverein
Der soll dich ersetzen, soll Mutter mir sein
drum weine nicht, bange nicht, Mütterlein mein
Nach Jahren kehrt wieder der Meistergesell
die Stirne so rein noch, das Auge so hell
Der Franzel, der Franzel, Grüß Gott lieber Freund
du bist noch der Alte, nur sonnengebräunt
So schallt es im Sträßlein, so schallt es vorm Haus
die Mutter sie trippelt laut juchzend hinaus
Mein Franzel so schmuck noch das Auge so rein
Gott segne den lieben Gesellenverein
Text: J. Schäfer ()
Musik: auf eine Melodie von Friedrich Silcher ()
in: Gesellenfreud (1913, Liederbuch für katholische Jungmänner- und Gesellenvereine ) —