Mit frohem Mut und heiter´m Sinn
duchreisen wir die Welt.
Viel Städt´ und Dörfer zu besehn
wir haben vieles auszustehn
verzehren unser Geld
so reist man durch die Welt.
Ein Handwerksbursche, der sein Ziel
stets vor Augen stellt,
Mit Ehren sich ernähren will,
hat viel, ach vieles auszustehn,
muß in die Fremde gehn.
So reist man durch die Welt
Oft muß man fort, wenns regnet und schneit
und friert auch noch so hart.
Habe oftmals keine ganzen Schuh,
und auch kein Stückchen Brot dazu,
auch keinen Kreuzer Geld.
So kommt man durch die Welt.
Der Vater sprach: „Mein Sohn, reis fort
ernähr dich brav und gut!
Und geht dir’s schlecht, so denk an mich,
daß es dir besser gehen wird,
Schütz dich vor Übermut!
So reist man durch die Welt
Und sollt uns nun der Fall geschehn,
daß wir uns hier nicht wiedersehen.
So sehn wir uns am Weltgericht.
Leb wohl, vergiß deine Eltern nicht!
Bleib auf der Tugendbahn!“
So reist man durch die Welt
Text und Melodie : Verfasser unbekannt
bei Frischbier, Ostpreußische Volkslieder. 1893, Nr. 88, (aus Dönhoffstädt in Ostpreußen). Melodie mit gleichem Text, aber nur 3 Strophen, im Kreis Wetzlar (Edingen) 1885 durch E. Wolfram aufgezeichnet.
Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1606 „Der Handwerksbursch“)
„Mit frohem Mut und heiterm Sinn“ ist der Titel eines älteren Soldatenliedes aus den Befreiungskriegen
als Ostpreußisches Handwerksburschenlied in Deutsches Lautenlied (1914) —