Mir nach! spricht Christus unser Held,
mir nach, ihr Christen alle!
verleugnet euch, verlaßt die Welt
folgt meinem Ruf und Schalle
nehmt euer Kreuz und Ungemach
auf euch, folgt meinem Wandel nach
Ich bin das Licht, ich leucht euch für
mit heilgem Tugendleben
Wer zu mir kommt und folget mir
darf nicht im Finstern schweben
Ich bin der Weg, ich weise wohl
wie man wahrhaftig wandeln soll
Mein Herz ist voll Demütigkeit
voll Liebe meine Seele
Mein Mund der fließt zu jeder Zeit
von süßem Sanftmutsöle
mein Geist, Gemüte, Kraft und Sinn
ist Gott ergeben, schaut auf ihn
Ich zeig euch das, was schädlich ist
zu fliehen und zu meiden
und euer Herz von arger List
zu reinigen und scheiden
Ich bin der Seelen Fels und Hort
und führ euch zu der Himmelspfort
Fällts auch zu schwer, ich geh voran
ich steh euch an der Seite
Ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn
bin alles im dem Streite
Ein böser Knecht, der still darf stehn
wenn er den Feldherrn sieht angehn
Wer seine Seel zu finden meint
wird sie ohn mich verlieren
Wer sie in mir verlieren scheint
wird sie in Gott einführen
Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir
ist mein nicht wert und meiner Zier
So laßt uns denn dem lieben Herrn
mit Leib und Seel nachgehen
und wohlgemut, getrost und gern
bei ihm im Leiden stehen
denn wer nicht kämpft, trägt auch die Kron
des ewgen Lebens nicht davon
Text: Johannes Scheffler bzw. Angelus Silesius (1624–1677), 4. Strophe: Andreas Luppius (1654–1731)
Musik: auf die Melodie von Machs mit mir Gott nach deiner Güt
in: Sangerhäuser Gesangbuch (1766) – Feldgesangbuch (1897) —