Mir ist ein schönsbraun Meidelein
gefalln in meinen Sinn
Wollt Gott, ich sollt heint bei ihr sein
mein Trauren führ dahin
Tag und Nacht Hab ich kein Ruh
das schafft ihr schön Gestalt
weiß nicht wie ich ihm fürbaß tu
mein feins Lieb macht mich alt
Dem Meidlem ich gem dienen wollt
Wenn ichs mit Fugen künnt
Darumb Hab ich der Neider viel
Das mir nit wird vergünnt
Ich hoff, sie solls erfahren bald
Wie ichs so treulich mein
Auf Erd ich mir nichts wünschen wollt
Denn bei ihr sein allein
Dem Meidlein ich mein Treu versprich
Zun Ehrn und anders nicht
Als was doch fromm und ehrlich ist
Darnach ich mich stets richt
Soll denn mein Treu verloren sein
Kränk mir mein Sinn und Gmüt
Ich hoff, sie solls erfahren schier
Mein Sach soll werden gut
Denn was die falschen Zungen tun
Ist jetzund an dem Tag
Ach du, mein feines Meidelein
Hör zu, was ich dir sag
Halt dich mir stets in Ehrn allein
Wie ich dich herzlich mein
So b’hältst du Gunst mit dieser Kunst
Das glaub mir, Meidlein rein
Damit will ich dem Meidelein
Gesungen haben frei
Zu guter Nacht ein Liedelein
Alls Guts wünsch ich darbei
Damit daß sie gedenk an mich
Wenn ich nit bei ihr bin
So bhüt dich Gott im Himmelreich:
Ade! ich fahr dahin
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 450a)
Melodie mit Text: Forster III, 1549, Nr. 65