Mir ist ein rot Goldfingerlein
auf meinen Fuß gefallen
so darf ichs doch nicht heben auf
die Leut die sähens alle.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 434)
Die Melodie bei J. Ott, 1544, Nr. 94, im I. und II. Tenor. Tonsatz von Senfl. Nochmals dieselbe Melodie, mit demselben Rhythmus und von demselben Tonsetzer in C-Takt zerrissen bei Forster V. Th., 1556, Nr. 6. Wieder andere Fassung vom Tonsetzer Jobst v. Brant bei Forster V, Nr. 9. Ist das nicht bezeichnend für die Willkür der Kontrapunktisten bei Verarbeitung von übernommenen Volksweisen? Vom Text ist bloß diese eine Strophe gekannt. Das Wunderhorn III, 129 (n. A. 124) hat sie sinnlos einem Rätselliede vorangestellt.