Min Vatter ischt en Appazeller
hed weder Wi no Most im Cheller
Min Mutter ischt e Schwytzeri
hed Stoba volla Gitzeli
Bhüt is Gott de n Obersenn
Wenn er d Chüeh of d Alpa nennd
Ond au dozue de Handbueb
Wenn er d Gäße hüetta thuet
Ond b jonders au de Sennabueb
Er ged mer Schotta ond Milach gnueg
Schotta ond Milach eß i gern
Hür no lieber weder fern
Er will mer e bochsigs Löffeli geb
Wenn i well si Senneri seh
Er wil mi dromm zuer Senneri ha
Wil i chäsa ond bubara cha
I tue mi aber gar nüd besinna
Wil lieber melcha weder spinna
Sennara ischt en Zitvertrib
För de Ma ond au förs Wib
Dromm bhüet is Gott ösa Schüppeli Bech
Dass käs devo e Bäh abbrech
I zwifla aber gar nüt dra
Er bhüet mer d Chüeli ond de Ma
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Frauenlieder, Hirtenlieder
Liederzeit vor 1827 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Orte: Appenzell
Geschichte dieses Liedes: Mein Vater ist ein Appenzeller
Anmerkungen:
Das sehr alte, naive Volkslied zählt zu den sogenannten „Ragusern“, das sind landseigentümliche Jodellieder, darin ein Mädchen liebend und scherzend den Hirten besingt. Varianten von dem weitverbreiteten Liedchen sind folgende Scherzreime:
- 1: Min Vatter ischt e Appenzeller er ißt de Chäs mit sammt dem Teller
- 2 Min Vatter ischt en wackara Ma hed d Sonntighose n em Wochtig a
- 3 Min Vatter ischt en wackara Ma das sieht me sina Metla (Buabe) a
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
in „Beschreibung des Kantons Appenzell von Chr. A. Hahn“, Heilbronn, 1827. Daher in Alfred Toblers schöner Sammlung „Sang und Klang aus Appenzell“, Wolfshalden, 1892, S. 204. Auch in dessen gelehrten musikhistorischen Abhandlung „Kühreihen Jodler und Jodellieder in Appenzell“, Leipzig und Zürich, Gebr. Hug, 1890, S. 59.