Mein Thüringen aus dem ich schied

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Mein Thüringen aus dem ich schied
dir kligt mein Sang, dich grüßt mein Lied
Ich sing´s am fernem Meere
So weit der Erdengarten reicht
kein Land dir, meine Heimat, gleicht
an Wonne und an Ehre

Du bist so lieb, du bist so traut
Urahne bist du mir und Braut
du wunderschöne Fraue
Der Tannwald ist dein Mantel gut
der blaue Himmel ist dein Mantel gut
dein Schemel grüne Aue

Und drückt aufs Haupt der Winter dir
der diamantnen Krone Zier
und hüllt die stolzen Glieder
in silberweißen Hermelin
dann beug ich mich o Königin
andächtig vor dir nieder

Es klingt in mir ein Kinderreim
„Daheim, daheim ist doch daheim!“
Sie singen´s in den Gassen
Ich selber sang wohl tausendmal
in meinem grünen Werratal
und hab es doch verlassen

O weh, ich hab mich selbst verbannt
und vor das Tor mit eig´ner Hand
geschoben einen Riegel
Doch seh ich jede Nacht im Traum
mein Heimatland mit Berg und Baum
als zeigte mir´s ein Spiegel

Bringt meiner Heimat dieses Lied
die ihr nach unsern Wäldern zieht
ihr Vögelein ihr schnellen
Ihr Freunde all am Werrafluß
nehmt´s hin als einen Wandergruß
des fahrenden Gesellen

Text: Rudolf Baumbach – Widmung zu “ Frau Holde “
Musik: Adolf Menzel – auch Max Eichhorn und Karl Heinrich Döring

in: — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) — Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) — Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1907 : Zeitraum:
Orte:

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