Mein guter Michel liebet mich
voll deutscher Redlichkeit
wie er mich liebt, liebt sicherlich
kein Bauer weit und breit
Er ist geschickt, er grast und spinnt
er drischt und ackert gut
ist seiner Eltern einzig´s Kind
und noch ein junges Blut
Er hat ein hübsches Gütchen hier
mit einer Hufe Feld
hat vollauf Milch und Sonntags Bier
und hundert Taler Geld
Er gibt sich um mich viele Müh
mäht für mich Heu und Gras
Beschickt mir mir das liebe Vieh
und bringt mir dies und das
Er sitzt mit mir die ganze Nacht
und spinnt mir Gras so fein
daß meien Mutter freundlich lacht
und denkt, ich spinn´s allein
Und kommt der liebe Sonntag her
da tanzt er nur mit mir
da springen wir, wer weiß wie sehr
und trinken frisches Bier
Da ärgert Richters Fietchen sich
glaubt wunder wer sie sei
Ich denke, Närrchen, ärgere dich
mir gilt es einerlei
Dem Micheln stehst du doch nicht an
er kennt dich zu genau
Eh Fastnacht kommt ist er mein Mann
und ich bin seine Frau
Text: Traugott Benjamin Berger (1777, Steuersekretär)
Musik: Verfasser unbekannt