Mein Äuglein weinen, mein Herz muß seufzen
des muß ick klagen mein schwer Verdrieß
Mein liebstes Lieben will von mir stieben
wüßt ich warum ich traurte nicht
Wüßt ich warum, das wäre mein Begehr
Daß sie auf mich ist so verstort
Sie geleubet bösen Zungen, es mag mich wohl betrüben
Die anders nit suchen als discort.
Ich liebte sie sehre, und sie mich mete (mit)
Auf Erden war kein lieber Paar
Wir hatten nicht Zwist, war allezeit Fried
Ach bitter Scheiden, du fällst mir schwer !
14. (Schluß)
Ade Prinzeße außerkoren
Ade, du Schönste, du Liebste mein
Es ist mir betrüblich anzuhören
Daß zwei müßen gescheiden sein
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1664 „Abschiedstränen“)
Liederthema: Hofelieder
Liederzeit vor 1603 - Zeitraum: 16. Jahrhundert
Stichwort:
Anmerkungen:
Text vollständig 14 Str. bei Fabricius Liederbuch 1603, Nr. 159. Abdruck durch Dr. Bolte im Niederdeutschen Jahrbuch. 1888, XIII. Bd., S. 62. Dieses überaus sentimentale Liebeslied , darin der Venus und des Paris gedacht wird, halte ich nicht des vollständigen Abdruckes Wert. Es ist ein Gemisch von Holländisch und Hochdeutsch. Ursprünglich ist das Lied holländisch. Den Urtext: „Een Nieu Lydeken op die wyse: Bedroefde Herteken“ — hat G. Kalff in Tijdschr voor nederlandsch Taal-en Letterkunde 5, Nr. 137 mitgeteilt und Dr. Bolte wiederholt:
- Mijn oochgens weenen, mijn hert moet suchten
dat moet ick clagen mijn swaer verdriet
Mijn liefste lieveken wilt van mi vluchten
Wist ick waerom, ick truerde niet. (14 Str.)
Die Melodie ist eine Tanzweise, eine Galliarde. Sie ist auch mitgeteilt von Professor Land, Thysius‚ Lautenbuch S. 33. Nr. 5. Auch schon 1588 im Geusenliederbuch angeführt. Bei Bäumker, kath. Kirchenlied II. Nr. 307 zum geistlichen Texte : Bedroefde herteken.