Marianneli bisch dinne?

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Marianneli, bisch dinne? chumm, due mer uf!
Es friert mi a d‘ Finger, bi sunst nit wol uf

Friert’s di a d Finger, leg Hanscheli a
Chansch zu den Andere uf d‘ Gasse ga

Uf d‘ Gaffe ga, des isch mer ebe rächt
Du hesch mi nit wölle, i bi d’r z’schlächt

Du bisch mer nit z’schlächt, de bisch m’r ebe rächt
Vater und Mueter die düen gar lätz

I ha di jo wölle, du weisch es jo wohl.
Im Hindergaden obe im Eggeli vor

Dort vor in d’r Chille, dört isch e Stei
Dört ch’neue mer nider und beten e chlei

Dort vor in d’r Chille, dörr isch e Tritt
Wo me die Lieble zsäme git

Me git se zsäme, Bar um Bar,
Chume-n-i ächt au einist dorthar

Text: Verfasser unbekannt
in: G. A. Seiler, die Basler Mundart, S, 128. — Tobler I, 148
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. Nr. 825 „Kiltgang“)

Chilt- oder Kiltgang in der Schweiz (besonders in Aargau und Bern), die der Verlobung und Heirat vorangehenden nächtlichen Besuche der Junglinge bei Mädchen.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: ,

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Anmerkungen zu "Marianneli bisch dinne?"

Worterklärungen:

  • Hänscheli = Handschuhe
  • Chansch = Kannst
  • lätz = zeigen großen Unwillen
  • Hindergaden = Hintergemach
  • vor = vorn
  • Chille = Kirche
  • chlei = ein wenig
  • git = ehlich eingesegnet
  • ächt = wol
  • dorthar = dorthin