Man geiget der Braut zur Kirchentür hinein

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Man geiget der Braut zur Kirchentür hinein,
denk einer, was sie weint,
o heieli, o ho, o weieli, o weh!
lez ist die Braut keis Meiteli meh.

Man geiget der Braut in den vorderen Stuhl,
wo me zwei Liebeli zämen tud.

Man geiget der Braut zum Opferstock,
dert macht man ihren den rechten Knopf.

Man geiget der Braut zur Kirchentür hinaus;
denk ein jeder, jetzt ist es aus.

Man geiget der Braut zum Essen
iez hat sie keis Messer.

Man hat eine alte Sichel im Haus,
man macht der Braut eins Messer daraus.

Man geiget der Braut in’s Bett hinein,
iez hat sie keis Deckelein.

Man hat ein alten Pedernstrauß,
man macht der Braut eis Deckelein daraus.

Man geiget der Braut in’s Bettelein
iez hat sie kein Küsselein.

Man hat ein alten Igel im Haus,
man macht der Braut eis Küsseli draus.

Tobler I, S.56, Fliegendes Blatt »Drei ganz neue Lieder, gedruckt in diesem Jahr«,
Stadtbibliothek Zürich XVIII, 1792
Deutscher Liederhort II (1897, Nr. 889 „Hausrat“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1792 : Zeitraum:
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