Mama Papa ach sehn sie doch

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Mama Papa
ach sehn sie doch den Knaben
den möcht ich gern, den möcht ich gern
zu einem Manne haben
Er hat ein allerliebst Gesicht
Ach sehn sie doch, ach sehn sie doch
wie freundlich als er spricht

Mein Kind mein Kind
wir müssen dir es sagen
Du darfst noch nicht, du darfst noch nicht
nach einem Manne fragen
Du bist noch nicht siebzehn und ein halbes Jahr
Der schöne Knab, der schöne Knab
der bringt dich in Gefahr

Mama Papa
ich möcht doch gerne wissen
Ob dieser Knab, ob dieser Knab
auch zärtlich könnte küssen
Sein Mund ist gerad wie zum Küssen gemacht
Ei sehn Sie doch ei sehn sie doch
wie freundlich als er lacht

Mein Kind mein Kind
lass du den Knaben gehen
Es ist dir ja, es ist dir ja
um deine Ehr geschehen
Sein Kuß ist schlimmer als die Pest
Du stirbst mein Kind, du stirbst mein Kind
wenn du dich küssen lässt

Mama Papa
ich kann ihn nicht mehr missen
Er hat mir ja, er hat mir ja
mein ganzes Herz entrissen
Er ist mir viel teurer als Silber und Gold
Kein andrer ist’s, kein andrer ist’s
den außer ihn ich wollt

Mein Kind mein Kind
du eilst dem Tod entgegen
Hier hast du meine rechte Hand und meinen besten Segen
Fahr du nur hin nur mit Geduld
ich trag an deinem, trag an deinem
Tode keine Schuld

Text und Musik: Verfasser unbekannt

Das Lied wurde noch bis 1850 am Rhein, in Westfalen, Schlesien, Berlin etc gesungen und durch fliegende Blätter verbreitet. Mündlich 1847 aus Westfalen 1847. Ähnlich in einem geschriebenen Liederheft aus Werlau bei St. Goar am Rhein 1840. Vergl ähnliche Texte bei Erk I 3 20, Simrock S. 351, Hase’s Liederbuch 1883 Nr 928
Die Grundlage dieses Scherzliedchens ist „Das Kind auf dem Weihnachtsmarkt“ von 1752


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