Mädchen meiner Seelen
bald verlaß ich ich
und du bleibst mir ewig
unabänderlich
Dort auf dieser Straße
schwur ich, Mädchen, dir
und du tatst desgleichen
einen Schwur zu mir
Diesen Schwur zu halten
das sei unsre Pflicht
Jetzo gehts zum Kampfe
Mädchen weine nicht
Mädchen, laß das Weinen
weil ich von dir muß
komm in meine Arme
nimm den Abschiedskuß
Droben auf dem Berge
stehn so viel Kanon
da hilft kein Erbarmen
der Tod ist unser Lohn
Mancher Vater und Mutter
weint um ihren Sohn
er ist längst erschossen
im Grabe ruht er schon
Laß uns noch die letzten
Stunden fröhlich sein
und sie ganz in Freuden
unsrer Liebe weihn
Text: nach dem Gedicht von K. Chr. Wilh. Kolbe (1792)
Musik: Verfasser unbekannt
Das Lied ist gedichtet von K. Chr. Wilh. Kolbe: „Vermischte Gedichte“, Halberstadt 1792, S. 67 und besteht aus 3 achtzeiligen Strophen. In der Kriegszeit von 1795—1815 wurde es völlig umgedichtet. (Hoffmann. volkstümliche Lieder Nr. 633). — Eine solche lange Umdichtung um 1805 auf einem fliegenden Blatt oben. Wieder eine Ueberarbeitung von 12 vierz. Str. Schumachers Liederbuch 1827, mitgeteilt. von Crecelius in Alemannia XII. 187.
in Deutscher Liederhort III (1893, Nr. 1414 „Kriegers Abschied vom Lieb“, ohne die 7. Strophe)
Zwei Melodiefassungen, die älteste Lesart aus Schlesien, Thüringen und Berlin, 1842 – die zweite Lesart aus dem Odenwald (1845) und dem Taunus, 1877 – auch „Mädchen meiner Seele“ – in Weltkriegs-Liedersammlung (1926, „Mädchen meiner Seele“ , andere Reihenfolge der Strophen , mit 7. Strophe)