Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt

»

Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt

Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt
bringt man als Kind schon eine Träne mit
Freud und Tränen bringt beim ersten Gruß
das Kind der Mutter mit dem ersten Kuß

Man wächst empor, gleich zwischen Freud und Schmerz
so zieht die Liebe in das junge Herz
und offenbart das Herz der Jungfrau sich
und eine Träne spricht: Ich liebe dich

Wie schön ist doch die Träne einer Braut,
wenn der Geliebte ihr in Auge schaut
Man schließt das Band, sie werden Weib und Mann
so geht der Kampf mit Not und Sorgen an

Und wenn der Mann die Hoffnung schon verlor
blickt noch das Weib vertrauensvoll empor
zum Sternenzelt, zum heiteren Himmelslicht
und eine Träne spricht: Verzage nicht

Der Mann wird Greis, die Scheidungsstunde schlägt
dann stehn um ihn die seinen tief bewegt
und aller Augen sind auf ihn gericht´t
und eine Träne spricht: Vergiß mein nicht

Und still verklärt blickt noch empor der Greis
in seiner Kinder-, seiner Enkelkreis
im letzten Kampf, ja selbst noch im Vergehn
spricht eine Träne noch: Auf Wiedersehn

Text: Konrad Hafner (um 1849)
Musik: a) F. Gumbert (Sehr beliebt seit 1850) b) und c) Komponist unbekannt


CDs und Bücher mit Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt:

Anmerkungen zu "Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt"

Im Archiv der Volkskundlichen Kommission Westfalen findet sich zu diesem Lied folgende Anmerkung: „Das Lied wird in Horstmar meistens anläßlich von Hochzeiten gesungen, und zwar dann, wenn das Brautpaar der St. Katharinenbruderschaft als Dank für das Hochzeitsständchen im Vereinslokal der Bruderschaft einen kurzen Besuch abstattet. Dann singt die Bruderschaft zuerst „Brüder, reicht die Hand zum Bunde…“ (vgl. 5938) und dann „Macht man im Leben kaum den ersten Schritt…“ Anschließend begibt sich das Brautpaar wieder zur Hochzeitsgesellschaft zurück.“

aus Buchweiler (in Hochwald) 1892 aufgezeichnet:

Zweite Melodie zu Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt
aus Buchweiler (in Hochwald) 1892 aufgezeichnet

"Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt" in diesen Liederbüchern

in: Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Großes Volks-Liederbuch (ca. 1900) — Wie´s klingt und singt (1936)