Lobe den Herren, o meine Seele!
Ich will ihn loben bis in Tod
Weil ich noch Stunden auf Erden zähle
Will ich lobsingen meinem Gott
Der Leib und Seel‘ gegeben hat
Werde gepriesen früh und spat
Halleluja! Halleluja!
Fürsten sind Menschen, vom Weib geboren
Und kehren um zu ihrem Staub
Ihre Anschläge sind auch verloren
Wenn nun das Grab nimmt seinen Raub
Weil denn kein Mensch uns helfen kann
Rufe man Gott um Hilfe an!
Halleluja! Halleluja!
Selig, ja selig ist der zu nennen,
Des Hilfe der Gott Jakobs ist
Welcher vom Glauben sich nichts läßt trennen
Und hofft getrost auf Jesum Christ
Wer diesen Herrn zum Beistand hat
Findet am besten Rat und Tat
Halleluja! Halleluja!
Dieser hat Himmel, Meer und die Erden
Und was darinnen ist, gemacht
Alles muß pünktlich erfüllet werden
Was er uns einmal zugedacht
Er ist’s, der Herrscher aller Welt
Welcher uns ewig Glauben hält
Halleluja! Halleluja!
Zeigen sich welche, die Unrecht leiden
Er ist’s der ihnen Recht verschafft
Hungrigen will er zur Speis bescheiden
Was ihnen dient zur Lebenskraft
Die Hartgebundnen macht er frei
Und seiner Gnad ist mancherlei
Halleluja, halleluja!
Sehende Augen gibt er den Blinden
Erhebt die tief gebeuget gehn
Wo er kann einige Fromme finden
Die läßt er seine Liebe sehn
Sein Aufsicht ist des Fremden Trutz
Witwen und Waisen hält er in Schutz
Halleluja, halleluja!
Aber der Gottesvergeßnen Tritte
Kehrt er mit starker Hand zurück
Daß sie nur machen verkehrte Schritte
Und fallen selbst in ihren Strick
Der Herr ist König ewiglich
Zion, dein Gott sorgt stets für dich
Halleluja, halleluja!
Rühmet, ihr Menschen, den hohen Namen
Des, der so große Wunder tut
Alles, was Odem hat, rufe Amen
Und bringe Lob mit frohem Mut
Ihr Kinder Gottes, lobt und preist
Vater und Sohn und Heil’gen Geist
Halleluja! Halleluja!
Text: Johann Daniel Herrnschmidt , 1714 –
Musik: aus dem Anhang der Seelen-Harpff, Onolzbach, 1665
in Kinderklänge (1921)