Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt,
Darinnen ein Soldat.
Ei, der muß marschieren in den Krieg
Wo die Kanonen stehn
Und als er in diese große Stadt reinkam,
Wohl vor des Hauptmanns Haus
der Hauptmann schaut zum Fenster raus
„Mein Sohn bist du schon da?“
„Na, dann geh mal gleich zu deinem Feldwebel hin
Und zieh den Blaurock an!
Denn du mußt marschieren in den Krieg,
Wo die Kanonen stehn.“
Und als er in die große Schlacht reinkam
Da fiel der erste Schuß
Da liegt er nun und schreit so sehr
weil er getroffen ist
„Ach, Kam´rad, liebster Kam´rad mein
Schreib einen Brief nach Haus
Schreibe du, schreibe du an meinen Schatz
Daß ich getroffen bin!“
Kaum daß er diese Wort hatt getan
Da fiel der zweite Schuß
Da liegt er nun und schreit nicht mehr
Weil er erschossen ist
Als das der General erfuhr,
Da rauft er sich den Bart
„Womit soll ich führen meinen Krieg
Weil mein Soldat ist tot!“
Text und Musik: Verfasser unbekannt aus Westfalen
Altes Soldatenlied aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Ursprung: Zur Schlacht bei Preußisch-Eylau , 1807. Die ab 1842 aufgekommene Fassung des Textes bespöttelt die deutsche Kleinstaaterei und ihre Fürsten