Lied der Rammer

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Mir hâm uns hiaz âllsând
zan Schlegln hergricht;
der Schlegl hat acht Heanzna
und a tichtigs Gwicht.

Greifts an und hebts schen af,
er fällt a weng schwär draf;
hebts af mit ara Kraft,
wânns Baimerl glei kracht!

Da kimmt grâd der Nâchba,
is a kreizbraver Man;
wann er uns was zâhln tat,
es stand eahm guat an!

Und der Nâchbar is fad net,
‚weil er’s hâlt versteht,
er schreit glei sein‘ Töchterl,
daß s‘ um an Most geht.

‚en Nâchban sein Tochter,
die tuat uns hâlt gfrein,
die bringt uns an großn Kruag
und â an Most drein.

Ja d‘ Nani mit’n Mâßkruag,
die tuat uns recht gfrein,
mir winschn ihr a lauts schens Haus
und â an Man drein.

‚en Nâchban sein Nani,
die lâss ma hoch lebm,
und ihm Vâtern natirli
äft â nu danebm.

Mir toan da an Prigl
in d‘ Erd einitreibm,
und wann er âft nimmer geht,
miass ma’n âschneidn.

aus: Schürz dich Gretlein II
Hans Commenda, Von der Eisenstraße. Volkslieder aus dem ober-österreichischen Ennstale, i, Wien/Leipzig 1926, S. 79 f. (Kleinraming 1915).

 

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