Lieben, lieben, das ist gut
wer es recht verstehen tut
aber wer es nicht recht kann
der muß Lehre nehmen an.
In dem Walde singt ein Vogel
Das ist eine Nachtigall
Nachtigall, o Nachtigall
Grüß mein Schatz viel tausendmal
Auf dem Berge springt ein Wasser
Wär es lauter kühler Wein
Kühler Wein, kühler Wein
Schätzlein, könnt ich bei dir sein
Schätzchen reich mir deine Hand
Deine Hand zum Unterpfand
Zum Beschluß einen Kuß
Weil ich von dir scheiden muß!
In dem Wasser schwimmt ein Fisch:
Glücklich ist, der das vergißt
Das vergißt, das vergißt,
Was nicht mehr zu ändern ist!
Scheiden ist ein hartes Wort
Du bleibst hier und ich muß fort
Weit und breit — ist die Zeit
Breiter ist die Ewigkeit.
Wenn wir uns dann nicht mehr sehn
Bleibt doch unsre Freundschaft stehn
Freundschaft stehn, Freundschaft stehn
Bis wir dann uns wiedersehn.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in deutscher Liederhort II (1893, Nr. 771b „Zum Abschied“, Melodie aus dem Siebenggebirge 1860)
Die erste Strophe einem Kinderlied (?) entnommen.
Text bei Simrock Nr. 152 (vom Mittelrhein)
Melodie bis auf eine Note gleich der unter a) „Schätzchen reich mir deine Hand“
Böhme befindet: „Text ist hier erweitert: Zum Abschiedsliede sind die drei andere nicht zugehörige Strophen voran geschickt. Ebenso aus dem Lahn- und Dillkreis 1880—1890“
Böhme scheint hier aber falsch zu liegen: Womöglich war es ein Lied, das bei Abschieden gesungen wurde, wobei die erste Strophe jeweils neu gedichtet und den Gegebenheiten angepasst wurde? Wäre eine Erklärung für die vielen Varianten gerade der Eingangsstrophe.