Liebchen wallt in fernem Lande
Meine Küsse geb ich dir,
Goldnes Ringlein! dich zum Pfande
Ließ sie, unter Küssen, mir
Ach! da kam sie, leiser, trauter
Hatt ein Auge, rein und hold
Und ein Herz ein Herz, so lauter
Schönes Ringlein! wie dein Gold
Liebchen gab dich mir, und sagte
Nimm es, bleib ihm ewig gut
Und ich schwör es dir: Ich wagte
Dir zu Gunsten, all mein Blut
Goldnes Ringlein! süßes, liebes
Machst, daß mir die Sonne scheint
Kommt ein Wölkchen oft, ein trübes
Hat´s in kurzem ausgeweint
Du beginnst die schöne Kette
Die man von der Treu empfängt
Die so fest am Sterbebette
Mit dem letzten Ringlein hängt
Wo du noch, den matten Blicken
Schimmernd, Wonn und Hoffnung bist
Weil in Welten voll Entzücken
Liebchen mich hinüber küßt
Text: Johann Georg Jacobi –
Musik: J. A. P . Schulz –
in Die Volkslieder der Deutschen (1834)