Lieb haben steht einem jeden frei
mag lieben wer da will
Lieb haben will ich sie auch wol
daß ich sie aber nehmen soll
dasselb ist mir zu viel
Schöns Lieb, du bist jetzt gebunden
stark an das Narrenseil
spann du den Kloben besser auf
und fang ein andern Narren drauf
ich werd dir nicht zu Theil
Darum laß nur dein Liebe
und sieh dich besser für
von mir da bist du abgetrennt
gleichwie ein Kind der Milch entwehnt
dein Stuhl steht für der Thür
Hast du keinen, der dich liebet
bei mir findst keinen nicht
Ich bin kein Narr und nimm kein Weib
und schaff Unruh an meinem Leib
fürwahr, das thu ich nicht
Ade, Mägdlein, zu guter nacht!
Hab Dank der Liebe dein
Deiner Lieb hast du ein schlechten Gewinn
Ich bin froh, daß ich ledig bin –
ade, ich fahr dahin
Neue Teutsche Weltliche Lieder, Christoph Demant (Nürnberg 1595) Nr. XX
nach Hoffman von Fallersleben – Die deutschen Gesellschaftslieder (1843)